In die Entwicklung der Version 2.0 sind unsere Erfahrungen der letzten Jahre und viele gute Anregungen unserer Kunden eingeflossen. Die Highlights der neuen Version sind insbesondere die Multi-Slave-Bearbeitung, die Kombinatorischen Achsen, die Beschleunigungsauslegung, die Flexibilität in der Arbeit mit Stützpunkttabellen, die Erweiterung bei den Bewegungsobjekten und das verbesserte Expertensystem für das automatische Auswählen und Einfügen der Objekte.
Multi-Slave-Bearbeitung
Es besteht jetzt die Möglichkeit, einer Master-Achse mehrere Slave-Achsen
zuzuordnen. Im Entwicklungsprozess von Kurvenscheiben, bei denen mehrere
Achsen im Verbund vorhanden sind, kann man jetzt das Zusammenspiel der
Bewegungen auf einem Arbeitsblatt analysieren.
Ein neues Fenster, das Projektfenster, zeigt in einer Baumstruktur die
Hierarchie der Achsen. Es können Slave-Achsen neu hinzugefügt, kopiert,
eingefügt und gelöscht werden. Alle Slave-Achsen beziehen sich dabei auf
eine Master-Achse.
Kombinatorische Achsen
Es gibt Anwendungsfälle bei denen sich zwei oder mehrere Bewegungen
überlagern. Eine fliegende Fräse beispielsweise muss sich zuerst auf die
Bewegung der Holzplatte aufsynchronisieren und kann erst dann eine Kontur
bearbeiten.
Diese Problemstellung wird in CAMDESIGN mit den Kombinatorischen Achsen
gelöst. Dazu werden einer Slave-Achse zwei oder mehrere Achsen
untergeordnet. Für jede dieser Achsen kann ein eigenes Bewegungsprofil
entwickelt werden. Die Summe dieser Einzelbewegung wird dann der
übergeordneten Achse übergeben. Für die übergeordnete Achse erscheint
diese summarische Bewegung in einem virtuellen Objekt mit der Bezeichnung CombiSlave.
In der übergeordneten Achse können weitere Bewegungsobjekte hinzugefügt
und mit dem CombiSlave-Objekt verknüpft werden.
Beschleunigungsauslegung
Die Bewegung entlang einer Kurvenscheibe führt zu Extremwerten in der
Geschwindigkeit und in der Beschleunigung, die vom Antrieb der
entsprechenden Slave-Achse aufgebracht werden müssen. Das Dialogfeld Beschleunigungsauslegung
ermöglicht es, die konkreten Werte für die Drehzahl und das Drehmoment des
Motors zu berechnen.
Stützpunkttabellen
Objekte mit einer Stützpunktabelle werden im Interpolationsmodus für die
Berechnung der Linearinterpolation und für den Datenexport genutzt. In der
Version 2.0 können diese Tabellenobjekte
(Polygone) auch für die Vorgabe von Bewegungssegmenten im Eingabemodus
eingesetzt werden. Somit können beispielweise beliebige mathematische
Funktionen in EXCEL berechnet, als Punkte in das Tabellenobjekt
importiert und mit anderen Bewegungsobjekten verbunden werden.
Bewegungsobjekte
Es sind in der Version 2.0 nahezu alle Objekte nach der VDI 2143
integriert. Es gibt die Polynome 2. Grades, 3.
Grades und 5. Grades. Weiterhin sind die Geneigte
Sinuslinie, die Modifizierte Sinuslinie, das Modifizierte
Beschleunigungstrapez, die Sinus-Gerade-Kombination
und die Einfache Sinuslinie als grafische
Bewegungsobjekte vorhanden. Die Objekte können im Eingabemodus manuell oder
im Kurvenmodus automatisch eingefügt werden.
Expertensystem
Die Auswahl der Bewegungsobjekte und deren Parametrierung wird im Kurvenmodus
von einem Expertensystem übernommen. Dieses Expertensystem analysiert die
technologischen Vorgaben und versucht, das optimale Verbindungssegment
auszuwählen.
Es wird beispielsweise bei einer Bewegung R-G die Modifizierte
Sinuslinie bevorzugt. Die Parametrierung des Wertes
erfolgt dabei so, dass eine möglichst glatte Bewegung erreicht wird. Sollte
die Modifizierte Sinuslinie für diese Bewegungsaufgabe nur ungenügend
geeignet sein, wird ein anderes Bewegungsobjekt, beispielsweise ein
Polynom 5. Grades, eingesetzt. Zur Verbesserung des Bewegungsverlaufes kann
nun dieses Polynom zusätzlich mit einer Geraden kombiniert werden.
Wenn in speziellen Abschnitten der Kurvenscheibe ein ganz bestimmtes
Bewegungsobjekt automatisch eingefügt werden soll, kann man im Eingabemodus
die Verbindung typisieren.